Immer wieder ist zu lesen und zu hören, wie wichtig die Lage für die Immobilienbewertung ist. Dies ist nur logisch, denn sie ist unveränderbar. Das Gebäude hingegen lässt sich durch Umbauten und Sanierungen verändern.
Lage ist unveränderbar, Bewertung des Standortes nicht
Ein Standort kann sich mit den Jahren ändern. Was einst eine gute Lage gewesen ist, kann zu einer schlechten Lage werden – und umgekehrt. Ein Beispiel: Ein Wohngebiet wird verkehrstechnisch entlastet, da die Gemeinde eine Umgehungsstraße baut. Dies kann die Qualität des Wohngebiets erhöhen, da nun der Verkehrslärm abnimmt. Ein typisches Phänomen ist auch die Gentrifizierung. Hiermit ist der sozioökonomische Strukturwandel von Vierteln in Großstädten gemeint. Sie werden attraktiver für eine zahlungskräftigere Klientel, wodurch die Kauf- und Mietpreise ansteigen. Manche Standorte verlieren auch an Wert. Dies kann der Fall sein, wenn auf einmal in der näheren Umgebung eine Fabrik oder ein Flughafen gebaut wird.
Mögliche positive Standortfaktoren für Wohngebiete
Hier sind ein paar Faktoren, die dazu beitragen können, dass einem Wohnstandort eine gute Lage zugeschrieben wird:
- in der Nähe ein gutes Arbeitsplatzangebot
- gute Nahversorgung wie Supermärkte, Drogerien, Apotheken, Bäckereien
- ärztliche Versorgung sichergestellt: Allgemeinärzte und häufig frequentierte Fachärzte
- Bildungs- und Betreuungseinrichtungen wie Kitas, Krippen, Grundschulen, weiterführende Schulen
- Naherholungsmöglichkeiten
- gute Verkehrsanbindung für privaten und öffentlichen Personenverkehr
- Image des Standortes
- Kriminalitätsrate
Gezielte Standortaufwertung
Gemeinden und Städte investieren manchmal gezielt in eine Standortaufwertung. Dafür lassen sie analysieren, welche Standortfaktoren in der jeweiligen Lage besonders attraktivitätssteigernd wären. Immerhin muss der Standort zur Zielgruppe passen. Teilweise geht der Plan auf und der Standort gewinnt tatsächlich an Attraktivität. Jedoch muss hierbei bedacht werden, dass dies ein langer Prozess ist. Aus einer schlechten Lage wird nicht über Nacht eine gute Lage. Viele Faktoren beeinflussen die Standortbewertung. So kann auch die umgebende Bebauung einen großen Einfluss auf die Lagebewertung nehmen. Darüber hinaus nimmt die allgemeine Marktsituation darauf Einfluss. In den deutschen Großstädten sind seit Jahren verstärkt Gentrifizierungsprozesse zu beobachten, denn der Wohnraum wird knapp. Für Investoren ist dies sehr lohnend, jedoch entsteht dadurch auch viel Wohnraum, der für Durchschnitts- und Geringverdiener zu teuer ist.
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